Erziehung,  Tipps

6 Tipps für konfliktfreies Zähneputzen mit Kleinkindern

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Bedürfnisorientiertes Zähneputzen bei kleinen Kindern
Ohne Streit und Stress Zähne putzen bei Kleinkindern. 6 Tipps für bedürfnisorientiertes Zähneputzen bei Kleinkindern.
Das Zähneputzen mit Kleinkindern kann oft zu einer Herausforderung werden. Sie stecken mitten in der Autonomiephase, entdecken ihren eigenen Willen und lehnen das Zähneputzen oftmals mit allen Mitteln ab. Schnell kann daraus ein Streit zwischen Elternteil und Kind entstehen. Das muss aber nicht sein! Mit einigen bedürfnisorientierten Ansätzen kannst du das Zähneputzen zu einem angenehmen und sogar spaßigen Erlebnis für dein Kind machen. Ich habe für dich  einige Tipps, wie du die Bedürfnisse nach Spiel und Spaß sowie Autonomie erfüllen kannst, während du die Zähne deines Kleinkindes putzt.

1. Lass das Kind wählen

Gib deinem Kind die Möglichkeit, seine eigene Zahnbürste und Zahncreme auszuwählen. Indem du ihm die Kontrolle überlässt, fühlt es sich autonom und entscheidungsfähig. Hab hier einfach zwei verschiedene Zahnbürsten und/oder Zahncremes zur Auswahl bereit. Fordere das Kind nicht mit „Jetzt werden Zähne geputzt“ auf, sondern mit „Zähneputz-Zeit, welche Zahnpasta möchtest du heute?“. So betonst du nicht die Pflicht, dass geputzt werden muss, sondern die Wahl, die das Kind dabei hat. Sein Bedürfnis nach Autonomie wird erfüllt.

2. Mach das Zähneputzen zu einem Spiel

Verwandle das Zähneputzen in ein lustiges Spiel, indem du beispielsweise eine Geschichte erzählst oder ihr gemeinsam ein Lied singt. Ihr könnt auch Rollenspiele spielen, bei denen das Kind der Zahnarzt ist und du der Patient. Auch lustige Musik kann helfen, das Zähneputzen unterhaltsamer zu gestalten und die Zeit schneller verfliegen zu lassen. Versuche auch einmal, ob nicht die Lieblingspuppe oder der Stoffteddy „stellvertretend“ die Zähne putzen darf. Halte dafür einfach die Hand der Puppe/des Teddys an die Zahnbürste und lasse die Figur mit dem Kind sprechen, während du ihm die Zähne putzt. Der Hintergrund: Häufig haben Kinder gerade das Bedürfnis nach Spiel und Spaß, wenn sie zum Zähneputzen aufgefordert werden. Mit spielerischem Putzen erfüllt man ihr Bedürfnis UND erfüllt die Pflicht des Zähneputzens.

3. Zeige die Dauer bildlich auf

Stelle eine Sanduhr mit entsprechender Zeitangabe* neben dem Waschbecken auf, damit dein Kind eine Vorstellung von der Dauer bekommt. Es gibt auch Lieder, die genauso lange laufen, wie das Kind Zähneputzen sollte. Eine gute Wahl sind auch elektrische Zahnbürsten*, deren Licht nach 2 Minuten erlischt.

4. Gib deinem Kind die Möglichkeit zur Selbstständigkeit

Ermutige dein Kind, beim Zähneputzen zu helfen und zuerst seine eigenen Zähne zu putzen.  Nach einer gewissen Dauer putzt du seine Zähne nochmals gründlich nach. Eine andere Möglichkeit ist es (je nach Alter), dass dein Kind sich die Zahnpasta selbst auftragen darf, das kann mit 2,5 Jahren schon gut gelingen. Vielleicht möchte es dir die Zähne auch zuerst putzen, bevor du ihm die Zähne putzt. Dies alles fördert das Gefühl der Autonomie und stärkt das Selbstbewusstsein.

5. Zeig Verständnis für die Bedürfnisse deines Kindes

Wenn dein Kind sich weigert, die Zähne zu putzen, zeige Empathie und versuche, seine Bedenken zu verstehen. Zähneputzen ist auch für die meisten Erwachsene nervig und langweilig, besonders, wenn man bereits müde ist. Kinder haben ein Grundbedürfnis nach Empathie und Verständnis.

6. Schaffe eine positive Umgebung

Gestalte das Badezimmer oder eine kleine Ecke darin zu einem angenehmen Ort, indem du es mit kinderfreundlichen Dekorationen oder Spielsachen ausstattest. Dadurch fühlt sich Ihr Kind wohl und entspannt beim Zähneputzen. Biete Zahnbürsten mit bunten Charakteren oder lustigen Formen an, um das Interesse deines Kindes zu wecken. Sucht die Zahnbürsten gerne zusammen im Supermarkt aus. Ein Tritthocker* für das Waschbecken, mit dem es deinem Kind erleichtert wird, sich selbst die Zahnbürste nass zu machen oder am Ende nachzuspülen, kann ebenfalls hilfreich sein. Du erfüllst damit Bedürfnisse nach Sicherheit, Autonomie und Spiel und Spaß.
Insgesamt geht es beim bedürfnisorientierten Zähneputzen darum, auf die individuellen Bedürfnisse deines Kindes (vor allem nach Autonomie sowie Spiel und Spaß) einzugehen und eine positive und unterstützende Umgebung zu schaffen. Indem du das Zähneputzen zu einem unterhaltsamen und spielerischen Erlebnis machst, Verständnis zeigst und Selbstständigkeit ermöglichst, kannst du die Gesundheit deines Kindes fördern und gleichzeitig Konflikte vermeiden.
Verhandelbar ist nicht, OB Zähne geputzt werden, sondern WIE. Werdet gemeinsam kreativ.
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